5 Fragen an Ulrike Hauröder-Strüning, Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.

Porträts – Pioniere der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie politische Entscheider geben persönliche Einblicke und ihre Einschätzung zu aktuellen Branchentrends.

1    Was sind Ihre Erwartungen an die ILA 2022 – Worauf freuen Sie sich am meisten?

Die ILA ist ein etabliertes Branchenforum, von dem ich mir Eindrücke von neuen Konzepten und Technologien erwarte. Natürlich trifft man hier auch Kolleginnen und Kollegen und tauscht sich aus. 

2    Welche zentralen Trends sehen Sie gegenwärtig in der Luft- und Raumfahrtindustrie? Was ist wichtig für die Bundeswehr? 

Bei der Beschaffung neuer Waffensysteme wie zum Beispiel der F35 ist es wichtig, dass die nötige Infrastruktur mitgedacht wird. Dafür wollen mein Amt und ich Sorge tragen.

3    Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit der Luft- und Raumfahrt treffen könnten – aus Gegenwart oder Vergangenheit: Wer wäre es und wieso?

Als Flugpionierin ist Amelia Earhart vielen Menschen unbekannt. Fünf Jahre nach Charles Lindbergh überquerte sie im Jahr 1932 als erste Frau den Atlantik im Alleinflug. Eine starke Leistung einer starken Frau, die ich gerne kenngelernt hätte. 

4    Welche Fähigkeiten würden Sie sich wünschen mit Blick auf die Luft- und Raumfahrt und die Rolle der Bundeswehr für unsere Landesverteidigung? Gibt es aktuelle technologische Entwicklungen, die Sie genau verfolgen? 

Sicher ist der Einsatz von Sustainable Aviation Fuel (SAF) ein Thema für uns. Synthetisches Kerosin ist nachhaltig und verursacht in der Produktion deutlich weniger CO2. Es stellt sich die Frage, wie sich die weltweite Verfügbarkeit noch verbessern lässt.

5    Vor welchen Herausforderungen steht die Bundeswehr beim Thema Umweltschutz?

Wir haben auch auf diesem wichtigen Feld nicht nur in der Bundeswehr eine Vorreiterrolle inne. Auf dem Flugplatz der WTD 61 in Manching haben wir 2021 ein innovatives Grundwasser-Sanierungsprogramm gestartet. Diese erstmals in einer Bundeswehr-Liegenschaft ausgeführte Maßnahme soll zukünftig verhindern, dass mit per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) kontaminiertes Grundwasser das Kasernengelände verlässt. Dieses Projekt ist deswegen so wichtig, weil es eine weltweite PFC-Problematik gibt: Nicht nur Behörden, sondern auch private Unternehmen müssen sich heute den Altlasten aus per- und polyfluorierten Chemikalien stellen. 

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