Die Bundeswehr und die Weltraum-Dimension

Seit dem 13. Juli des letzten Jahres gibt es das Weltraumkommando der Bundeswehr.

Die Aufgaben und Herausforderungen dieser jüngsten, im niederrheinischen Uedem stationierten Einrichtung der Bundeswehr stellte der Kommandeur, Generalmajor Michael Traut, auf der ILA Berlin vor. 

„Weltraum wichtig er ist sehr“ – mit diesem Zitat von Meister Yoda aus dem Star-Wars-Epos begann Generalmajor Traut seinen Vortrag auf der Defence Forum Air Stage in Halle 3 und hatte damit bereits ein schmunzelndes Auditorium.

Doch die Aufgaben des neuen Kommandos im großen, doch nicht unendlichen Weltraum sind angesichts neuer Akteure und vor allem neuer Bedrohungen sehr ernst. Als so aktuelle wie drastische Beispiele nannte Traut den gezielten Abschuss eines eigenen Satelliten durch russische Kräfte im November 2021, dessen Trümmer nun eine Gefahr für andere Weltraumakteure wie etwa das Starlink-Netzwerk darstellen. So sei es nahezu unmöglich, neben allen 5.000 aktiven Satelliten auch 30.000 größere und 700.000 winzige Weltraumschrottobjekte in einem aktuellen Lagebild im Blick zu behalten. Und am ersten Tag des Krieges gegen die Ukraine wurden im Zuge der beabsichtigten Beeinträchtigung der Kommunikation ukrainischer Einrichtungen auch Transponder westlicher Windkraft-Anlagen zerstört. „Die Grenzen zwischen militärisch und zivil sind im Weltraum fließend, und es gibt so gut wie keine Regulierung – das ist der neue Wilde Westen“, so Traut. Doch das neue Kommando stelle sich den Aufgaben der unterschiedlichen Sicherheitsbedrohungen aktiv, wobei neben dem Schutz eigener Systeme und deren Datenauswertung auch der Austausch mit ähnlichen Einrichtungen befreundeter Nationen im Mittelpunkt stehe. Je digitaler unsere Gesellschaft sich entwickele, desto Weltraum-abhängiger werde sie auch und müsse vor mehr Gefahren geschützt werden. Hierfür arbeitet das Weltraumkommando auch eng mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr zusammen.

bundeswehr